Samstag, Januar 21, 2006

EON Reisen = EO Navigare

EO Navigare (lat., dorthin reisen (mit dem Schiff)) – eine Glosse

Dass Energieriesen auch Bildungsreisen für interessierte reiselustige Bürger anbieten, ist nicht neu. Diese Tätigkeit gehört eigentlich nicht zum Kerngeschäft eines Energieunternehmens, scheint aber hohe Renditen abzuwerfen.
Es ist wichtig, dass mögliche Entscheidungsträger vor Ort sehen, wo das Gas herkommt, das man für seine Gemeinde beziehen möchte. Ganz nach dem Prinzip: „Kaufe nur was du siehst“ – selbst wenn es unsichtbar ist.
Es könnte ja jeder behaupten, dass das Gas von der Plattform kommt. Das muss man genau anschauen. Recht haben die Leute aus Politik und Verwaltung.

Das ist wie mit der Anekdote von der Oma, die mit ihrem 100.000 EUR Sparbuch zur Bank geht und fragt, ob sie das Geld sehen kann. Nur dann könne sie ruhig schlafen, wenn sie weiß, dass das Geld auch wirklich im Tresor der Bank ist. Direkt nach der Auszahlung sagt sie vielen Dank, jetzt bin ich beruhigt und zahlt den Betrag wieder ein.

Ein Kommunalpolitiker muss natürlich den Anfang der Gaspipeline anschauen und prüfen, ob das Gas auch wirklich reinkommt. Auch kann man sicher nicht von einer Vergnügungsreise sprechen, wenn heftige Winde in der Nordsee einem um die Ohren fegen. Die Power-Point-Präsentation und der Fachvortrag sind viel authentischer auf der Gas-Plattform, als daheim im schnöden Rathaussaal.

Dass behauptet wird, dass sich mögliche Entscheidungsträger durch eine solche Bildungsreise in ihren Entscheidungen bei den Lieferverträgen zulasten der Bevölkerung beeinflussen lassen könnten, stimmt doch so nicht.
Recht haben sie, die Leute aus Politik und Verwaltung. Schließlich haben sie keine Ahnung von diesen Preiskalkulationen und können somit auch nicht die richtigen Fragen stellen.
Schließlich sitzen in den Konzernen lauter anständige Kaufleute. Die können rechnen. Zudem fährt man in der Gruppe, da sind die Reisekosten günstiger. Das spart Geld und senkt die Preise – alles klar?

Deshalb schlage ich vor, dass die Energiekonzerne jedem Stromkunden eine Bildungsreise bezahlen, damit diese renitenten Strompreis-erhöhungsverweigerer endlich verstehen, warum es so wichtig und richtig ist, dass die Gaspreise in die Höhe schnellen.

Herzliche Grüße
Ihr Dietmar Helmer

Samstag, Januar 07, 2006

Wieviel Sonne darf's denn sein?

Bürgerprojekt Photovoltaik

Wir hören immer wieder das Argument: Energiegewinnung nur durch erneuerbare Energien ist gar nicht möglich, weil die Sonne nicht immer scheint, der Wind nicht immer weht, das Wasser nicht immer fließt usw. Was ist dran an dem scheinbar logischen Argument?

Der Energieverbrauch der Menschheit hat im Jahr 2000 insgesamt 423 ExaJoule (EJ) betragen. Das sind umgerechnet 117.500.000.000.000kwh (1kwh = 3.600kJ)

Laut Brockhaus-Enzyklopädie entspricht die nutzbare Sonneneinstrahlung auf die Erde dem 5.800fachen dieses Weltenergieverbrauchs. Warum soll der Verstand des Menschen nicht ausreichen, die Sonnenenergie mit einem Anteil von nur ca. 0,018% nutzbar zu machen?

Das Hauptproblem ist nicht, dass man genug Energie regenerativ gewinnen kann, sondern wie man es schafft, diese Energie ausreichend verfügbar zu haben. Vieles ist heute noch nicht machbar. Denkt man kurzfristig, lässt man es dabei und zählt auf das Bewährte. Lassen Sie die Phantasie etwas schweifen, selbst wenn diese Vorstellung ihre persönliche Lebensphase überschreitet.

Nehmen wir einfach mal an, dass die UNO sich dazu hinreißen lässt, mit der Energiefrage energischer umzugehen. Ein gut gemeinter Anfang ist das Kyoto-Protokoll (http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/info service/download/pdf/dokumente/kyoto protokoll.pdf). Kein anderes Thema ist besser geeignet für die Staatengemeinschaft der Welt, wie das Energiethema. Unwetter, Überflutungen, Dürren, Veränderungen des Meeresspiegels, Hurrikans, Tsunamis, Wassermangel, Energiemangel: kein Staat der Erde wird dauerhaft von einem dieser Ereignisse verschont bleiben. Selbst wenn es jemanden nicht direkt trifft. Spätestens über den Preis bei Energie wird er die Veränderungen doch zu spüren bekommen.

Die Staaten verpflichten sich z.B. zu Auflagen im Bau, dass die Dächer für Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren zur Verfügung stehen müssen, Fenster und Glasfassaden werden als nanobeschichtete Solarzellen genutzt. Wärmeisolierende Fassadenanstriche reduzieren den Heizungsverbrauch. Erdnahe geothermische Nutzung sorgt für einen hohen Anteil der Hauswärmeversorgung. Durch Blockheizkraftwerke werden Energie-ströme gekoppelt. Nachwachsende Rohstoffe sorgen als Biodiesel für CO2-neutralen Kraftstoff in Autos. Neben diesen dezentralen Einheiten sorgen großtechnische Geothermie-Kraftwerke im Leistungswert heutiger Kohlekraftwerke für die Grunddeckung. Daneben schaffen Gezeitenkraftwerke und großtechnische Windkraftwerke Unabhängigkeit von Öl, Kohle, Gas und Uran.

Warum stört sich heute jemand daran, dass wir in 50 Jahren vielleicht 90% des Gesamtweltenergieverbrauchs regenerativ herstellen?
In diesem Jahr sind die Energiepreise um 176 €/a gestiegen. Durch das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) sind die Haushalte in Deutschland verpflichtet, gerade einmal 3%, das sind 18 €/a, für die Entwicklung der regenerativen Energien zu bezahlen.
Der Preisanstieg ist im Wesentlichen durch die weltweit ständig steigende Nachfrage nach Energie und die Unwetter verursacht. Wer glaubt, dass diese beiden Faktoren dauerhaft zurückgehen werden? Allein schon deshalb brauchen wir neue Technologien, um die Abhängigkeit unserer Lebensweise von den Produzenten und Lieferanten zu reduzieren.

Sonnige Grüße

Dietmar Helmer

Freitag, Januar 06, 2006

Bürgerprojekte Photovoltaik

Gestalten Sie Zukunft aktiv mit.

Organisieren Sie ein Bürgerprojekt Photovoltaik in Ihrer Heimatstadt. Machen Sie sich unabhängig von den Energiemonopolen.

Nachhaltigkeit in der Energieversorgung auch für die nachfolgenden Generationen ist durch den massiven globalen Ausbau der regenerativen Energien möglich.

Gestalten Sie mit. Bürgerprojekt Solarstrom
Ihr Dietmar Helmer