Mittwoch, November 01, 2006

Ökologische Industriepolitik

Nachfolgend ein Auszug aus dem Memorandum, welches das BMU auf dem Innovationskongress in Berlin am 30.10.2006 vorgestellt hat.
Lassen wir den Worten Taten folgen!
Mehr zum Thema unter Bürgerprojekt Photovoltaik


Memorandum für einen „New Deal“
von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung
BMU, Berlin, Oktober 2006

IV. Leitlinien einer Ökologischen Industriepolitik
Um die doppelte Dividende der grünen Leitmärkte für Umwelt und Wirtschaft zu realisieren, brauchen wir eine aktive Politik.
Deutschland muss die Idee des technischen Fortschritts wiederentdecken. Angesichts des Handlungsdrucks sind „revolutionäre“ Technologiesprünge in industriellen Kernbereichen wie der Energieerzeugung und -verwendung sowie der Stoffnutzung notwendig. Der Markt kann diese
Aufgabe nicht alleine bewältigen. Solange sich mit knappen Ressourcen trefflich Geld verdienen lässt oder wenn Märkte oligopolistisch strukturiert sind, sind diese keine guten Ratgeber.
Notwendig ist eine ökologisch-industriepolitische Strategie im Interesse unserer Umwelt und im ureigensten wirtschaftlichen Interesse.
So können neues Wachstum, neue Wertschöpfung, neue Produkte und neue Beschäftigung entstehen. Die Ökologische Industriepolitik ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie braucht einen Staat, der als Pionier vorangeht. Der Dialog der Akteure muss zum „New Deal“ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung werden.
Innovation bleibt immer „schöpferische Zerstörung“ (Schumpeter), Win-win-Situationen in Bezug
auf Umwelt und Wirtschaft schließen Verteilungskonflikte innerhalb der Wirtschaft nicht aus. Neue Technologien verdrängen alte Technologien, wachsende Märkte stehen schrumpfenden Märkten gegenüber und damit immer Gewinnern auch Verlierer.

Folgende Leitlinien müssen zum Erfolg der Ökologischen Industriepolitik und damit auch für die
Durchsetzung einer regelrechten globalen Effizienzrevolution im Rahmen einer „dritten industriellen Revolution“ beitragen:
1. Der Staat muss zum Pionier werden
Der Staat und seine Umweltpolitik sind wichtige Innovationstreiber.
2. Benchmarks zur Grundlage ökologisch industriepolitischen Handelns machen
Konkrete Benchmarks tragen dazu bei, die politische Agenda zu strukturieren – etwa wenn sich die Bundesregierung verpflichtet, die Energie- und Rohstoffproduktivität bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln und den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis dahin auf mindestens 20% zu steigern.
3. Einen intelligenten ökologisch-industriellen Regulierungsrahmen entwickeln
Wenn in einer globalisierten Shareholder-Ökonomie kurzfristige Renditeerwartungen die langfristige Gewinnorientierung überlagern und zum bestimmenden Maßstab unternehmerischer Entscheidung werden, schädigt dies wirtschaftliche Potenziale und ist schlecht für die Umwelt.
4. Exportpotenziale besser ausschöpfen
Die Exportinitiative Erneuerbare Energien hat zum Erfolg der Branche mit beigetragen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist ein Beispiel dafür, wie sich ein erfolgreiches Instrument international durchgesetzt hat und Klimaschutzpolitik zum Erfolg einer Branche maßgeblich beigetragen hat.
5. Markteinführung innovativer Technologien beschleunigen
Staatliche Beschaffungspolitik und intelligente Markteinführungsprogramme können zur Verbreitung von Innovationen beitragen. Aber auch die Unternehmen stehen in der Verantwortung, in ihrer Produktpolitik dem Stand der Technik Rechnung zu tragen.
6. Innovationsfinanzierung für Unternehmen verbessern
Als zentrale Probleme erweisen sich immer wieder die hohen Kosten für. Mit einer Überwindung der Finanzierungshemmnisse und einer verbesserten Innovations-finanzierung könnten erhebliche Innovationspotenziale erschlossen werden.
7. Leadmärkte schaffen und „man to the moon“- Projekte entwickeln
Eine innovationsorientierte Gestaltung der Rahmenbedingung ist wichtig. Darüber hinaus kann strategische und leadmarkt-orientierte Forschungs- und Entwicklungsförderung einen wichtigen Beitrag leisten. „Leuchttürme“ können Orientierung geben und Entwicklungspfade markieren.
8. Neue institutionelle Strukturen für Innovation aufbauen
Innovation braucht Dialog. Aber Dialog braucht eine Struktur – auch um Innovation als gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auf Dauer zu stellen. Innovationsstrategien leiden u.a. darunter, dass sie finanziell, instrumentell und inhaltlich zerfasern.
V. Zukunft braucht Mut
Entlang dieser Eckpunkte wird sich in den kommenden Monaten und Jahren die Agenda einer Ökologischen Industriepolitik entwickeln müssen. Der ökologisch-ökonomischen Herausforderung kann nicht mit der Strategie eines Ministeriums begegnet werden, sondern nur durch eine umfassende und übergreifende Modernisierungsstrategie Europas und der Bundesrepublik. Zu deren Gelingen müssen die Regierungsressorts ebenso beitragen wie die Wirtschaftsverbände, die Unternehmen, die Wissenschaft und die zivilgesellschaftlichen Akteure.
Technologische Fragen und Entwicklungen werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Technologische Innovationen müssen aber eingebettet sein in soziale und ökonomische Innovationen sowie kulturelle und gesellschaftliche Reflexion. Wer einen neuen Fortschritt will, kann das nur im Konsens organisieren.
Neuer Fortschritt braucht einen „New Deal“, einen Gesellschaftsvertrag für Umwelt, Wirtschaft
und Beschäftigung. Diesen Vertrag können wir nur gemeinsam schließen. Er wird für niemanden
kostenlos zu haben sein. Aber er schafft neue Synergie und baut auf neue Allianzen als Ergebnis
radikal veränderter Rahmenbedingungen. Ökologie und Ökonomie sind immer weniger Widerspruch, ökonomische und ökologische Rationalitäten bewegen sich aufeinander zu – unaufhaltsam und immer schneller. Das zu realisieren und die Diskussion über die Konsequenzen weiter anzustoßen, dafür steht das Bundesumweltministerium.

Freitag, Oktober 13, 2006

Eine unbequeme Wahrheit - Klimawandel - und was jeder Einzelne tun kann

Es ist erfreulich, dass es auch in den USA kritisch denkende Menschen gibt, die das Thema Klimawandel ernsthaft angehen und aufzeigen, wie sich die Situation nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen darstellen.
Es gibt in den letzten Jahren keine ernst zu nehmende wissenschaftliche Abhandlung mehr, die den Klimawandel bezweifelt. Er findet statt. Es sind Lobbyisten aus interessierten wirtschaftlichen und politischen Kreisen, die wissentlich desinformieren, um Unsicherheiten in der Bevölkerung zu schüren.

Das schlimme dabei ist, dass es funktioniert. Anstatt dem Thema Klimawandel dynamisch entgegenzutreten, wird gebremst, wo es nur geht, um die derzeitigen Besitzstände und Toprenditen der Energiemonopolisten zu sichern.

Der Film "Eine unbequeme Wahrheit" dokumentiert einen Vortrag von Al Gore. Es werden anschaulich wesentliche Fakten zum Klimawandel genannt. Es ist ein Film mit gutem Informationsgehalt.

Sie können auf die Website www.eine-unbequeme-wahrheit.de ein paar Informationen auch zum Energiesparen nachlesen.
Auf der Website
http://ec.europa.eu/environment/climat/campaign/index_de.htm
können Sie die aktuellen Informationen zur Klimaschutzkampagne der EU und dem Thema Klimawandel abrufen.
Hier werden auch viele nützliche Tipps gegeben, was der Einzelne selbst zum Klimaschutz beitragen kann. Energiesparen ist dabei das Hauptthema.


Mein Anliegen ist eine Bürgerbewegung ganz anderer Art.:

Werden Sie Ihr eigener Energieproduzent.
Es ist heute bereits für den Einzelnen möglich, seine Energie zu 100% aus erneuerbaren Energien zu erhalten.
Da aber nicht jeder eine Biogasanlage bauen kann oder ein Solarkraftwerk oder Erdwärmepumpen etc. kann sich der Einzelne auch auf sein CO2-Äquivalent konzentrieren.
Sie, ja Sie allein verbrauchen selbst oder sind ursächlich für ca. 10,14 to CO2 pro Jahr (Herstellung von Energie, Verbreitung von Energie, Verbrauch von Energie durch Industrie, Gewerbe, Auto, Haushalte - europäischer Durchschnitt).

Wird z.B. der Haushaltsstrom durch eine Solaranlage erzeugt, spart man pro produzierter kwh etwa 500g CO2 ein. Bei einem Verbrauch von ca. 1.300kwh pro Jahr als Single, könnten das schon 650kg CO2-Minderung sein.

Damit der Klimawandel nicht so kommt, wie er sich heute abzeichnet, wenn wir nichts unternehmen, sollte jeder Einzelne das Mögliche tun. Beteiligen Sie sich an einem Bürgerprojekt Photovoltaik und produzieren Sie Bürgerstrom aus erneuerbaren Energien.

Nachhaltige Marktwirtschaft wird nicht von der Großindustrie vorangebracht. Die hat andere Interessen, als das Wohl der Bevölkerung und der Umwelt zu fördern. Die Monopole und viel zu viele Politiker haben noch nicht verstanden, dass es für eine nachhaltige Entwicklung wichtig ist, ein Gleichgewicht zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten herbeizuführen.

Zumindest kann man heute über die globale Erwärmung und den Klimawandel öffentlich sprechen, ohne sofort als weltfremd denunziert zu werden.

Klimawandel ist real. Vermindern wir ihn. Heute.
Starten Sie ein Bürgerprojekt in Ihrer Gemeinde.
Beispielhaft können Sie auf der Website www.buergerstrom.org lesen, was Sie tun können und warum es sich lohnt, etwas zu ändern.

Sonnige Grüße
Ihr Dietmar Helmer

Sonntag, September 03, 2006

BDI - Thumann-Worthülsen zum Thema Innovationen

Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 6)

In der ADAC-Motorwelt 10/2005 schreibt der Präsident des BDI, Herr Jürgen R. Thumann über die Stärke der deutschen Industrie.
„Made in Germany ist weltweit anerkannt….“

Zitat:

„Wir müssen unsere Stärken in Forschung, Technologie und Innovation offensiv ausbauen. Bei vielen dieser Faktoren steht Deutschland immer noch gut da: Man denke an die hohe Zahl der Patente, den innovativen Mittelstand und die Ausbildung der Arbeitskräfte. Die Wirtschaftspolitik der letzten Jahre hat jedoch zu wenig auf Wertschöpfungspotenziale bei wissensbasierten, forschungsintensiven, innovativen Produkten und Dienstleistungen gesetzt.

Nur im Ausbau von Wissensvorsprüngen liegt unsere ökonomische Zukunft. Die Generierung von Ideen und deren Umsetzung in innovative Produkte und Verfahren sind für uns der Schlüssel zur Zukunft. Wir haben nach wie vor enorme wirtschaftliche Zukunftspotenziale, und wir haben alle Chancen, diese Potenziale zu erschließen. Die Politik bleibt aufgefordert, die Rahmenbedingungen hierfür zu setzen, für Wachstum und Beschäftigung sorgen dann die Unternehmer.“ Zitat Ende


Man kann jedem dieser Sätze uneingeschränkt zustimmen.
Wenn man das liest, müssten Umweltschützer und Unternehmer eigentlich Hand in Hand gehen und ein glückliches Paar bilden.

Eine der innovativsten Branchen in Deutschland sind die Zukunftstechnologien der regenerativen Energien. Ob z.B. bei Photovoltaik, Windkraft, Geothermie, es finden hier „Quantensprünge“ in der Entwicklung und der Umsetzung in Produkte statt. Nach dem, was Herr Thumann sagt, müsste der BDI uneingeschränkt die Förderung der regenerativen Energien unterstützen. Das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) erfüllt alle Voraussetzungen, um die Aussagen des BDI-Präsidenten in praktische, reale Produkte und Verfahren umzusetzen. Die Bürger sind bereit, hierfür einen Anteil von 3% ihrer jährlichen Stromrechnung, das ist ein halber Cent pro kwp, ca. € 18,-- im Jahr zu bezahlen.

Dennoch versucht der BDI in seinen Positionspapieren (www.bdi-online.de) zum EEG einseitige Industriepolitik der etablierten Unternehmen zu betreiben. Der Staat hatte früher mit hohen Subventionen die alten Industrien jahrzehntelang unterstützt, sei es bei Werften, Kohle oder Stahl. Der Staat hat durch das EEG erreicht, dass keine Subventionen fließen müssen, sondern die Bürger über den Strompreis die Innovationen und Techniken der Zukunft mitbezahlen. Niemand hätte was dagegen, wenn die Industrie dies selbst massiv tun würde.

Durch das EEG fließt das Geld aber nicht zu den Stromkonzernen, sondern in die Taschen der Bürger, die solche Anlagen bauen. Die Marktwirtschaft hat nun mal die Eigenschaft, dass bei technologischem Wandel neue Wettbewerber auf den Markt treten, wenn die bisherigen Unternehmen sich nicht mitwandeln.


Wir müssen das Wissenspotential schöpfen, Innovationen fordern und fördern.


Wenn in den nächsten Jahren hunderttausende von Bürger-Unternehmern als Marktteilnehmer auftreten, die gar keinen Strom mehr von der Industrie brauchen, ist das in den Augen des BDI und der interessierten Industriekreise wie das Öffnen der „Büchse der Pandora“. Man sollte Verständnis haben, wenn die Stromkonzerne Angst davor haben. Strom, den man nicht selbst verkaufen kann, bringt keinen Gewinn.

Energie ist aber nicht nur ein rein ökonomisches Thema. Wie Energie erzeugt wird, ist für die Menschheit eine zentrale Frage aus ökologischer und sozialer Sicht. Nachhaltige Marktwirtschaft wird eine zentrale Aufgabe moderner Politik sein.


Diese Kolumne (Folge 6) wurde für das Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer geschrieben.

Bürgerstrom mit Photovoltaik

Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 5)

Wir hatten zuletzt erfahren, dass eine Einzelperson, die als Verbraucher und als Unternehmer mit einem Kapitaleinsatz von € 7.000 engagiert ist, den durch ihn/sie verursachten CO2 – Verbrauch um 0,65 t senken kann, wenn der persönliche Stromverbrauch zu 100% aus regenerativer Sonnenenergie produziert wird.
Nebenbei kann man mit einer Verzinsung von 3%-4% über die Dauer von 20 Jahren dank garantierter Stromeinspeisevergütung rechnen.
(http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/5982/)

Je mehr Menschen sich heute entschließen, in Photovoltaik zu investieren, desto schneller ist es möglich, für immer mehr Menschen diese Technologie nutzbar zu machen. Wir haben die Möglichkeit und die Verantwortung dafür, dass auch die Entwicklungsländer eine faire Chance haben, Zugang zu diesen Technologien zu marktfähigen Preisen zu bekommen.
Wer den Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ ernst nimmt, welcher sich aus der Verbindung Ökonomie-Ökologie-Soziales gestaltet, (http://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/info/nachhalt.htm), wird die nachhaltigen Effekte eine Industriepolitik begreifen, die allen Menschen und der Umwelt zugute kommt.

Nichts spricht dagegen, dass ein kwp Solaranlage in 15-20 Jahren nur noch € 1.000 oder sogar weniger kostet. Demnach könnte eine kwh für 10ct vermarktet werden, möglicherweise sogar weniger.

Da z.B. Kohlekraftwerke mit moderner Technik zur Vermeidung von Emissionen ausgestattet werden müssen und es die Natur von Unternehmen ist, Preise zu steigern, werden wir bis dahin die 10ct leicht erreicht haben, sodass auch die Photovoltaik den Markteintritt schaffen wird.
Alles Spekulation? Die Verfahrenstechnik ist revolutionär auf dem Gebiet der Photovoltaik. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass für die Entdeckung des photovoltaischen Effektes Albert Einstein im Jahre 1921 den Physiknobelpreis erhalten hat. (http://www.energieland.nrw.de/service/brosch_
down/Photovoltaik.pdf
)
Heute werden über 90% des Solarzellenmarktes von Zellen auf Siliziumbasis beliefert. Es gibt sehr vielversprechende Zellen, die auf Dünnschichtverfahren beruhen. (http://www.zsw-bw.de/de/%20main.html ) Bei Massenherstellung dieser Produkte werden die Preise einen schnelleren Schub nach unten machen, als wenn man nur auf die Siliziumtechnik setzt.
Richtig aufregend wird das Thema Photovoltaik, wenn man dem Visionär Martin Roscheisen glauben kann. Die Firma Nanosolar (http://www.nanosolar.com/index.html) geht davon aus, dass Solarzellen auf nanotechnologischer Basis nur noch ein Zehntel des heutigen Preises kosten werden. (Handelsblatt, 27.09.05).

Die Zukunft beginnt jeden Tag. Die Unerschöpflichkeit unseres Geistes wird uns aufzeigen, dass eine moderne Energieversorgung auf regenerativer Basis möglich ist. Dass bei diesen ökonomischen Veränderungsprozessen Unternehmen, die sich nicht weiter entwickeln auf der Strecke bleiben, ist sonnenklar.
Wollen wir hoffen, dass es in Deutschland genug Unternehmer gibt, die bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen und sich für Arbeitsplätze auch in Deutschland einsetzen.
Die Politik hat es in der Hand, einen innovationsgünstigen Rahmen zu setzen.

Diese Kolumne (Folge 5) wurde für das Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer geschrieben.

Donnerstag, Juni 15, 2006

CO2-Emissionen einsparen mit Bürgerstrom

Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 4)

Wie soll ich als Einzelner denn etwas gegen den Klimawandel ausrichten können? Die Politiker, die Unternehmer, die Reichen sollen mal anfangen.
Es ist nachvollziehbar, dass sich der Einzelne hilflos fühlt, wenn man die Szenarien der Wissenschaftler liest. Aber jeder von Ihnen kann etwas tun, ohne auf den anderen Schauen zu müssen.
Sie hatten erfahren, dass jeder Bundesbürger 10,14 t CO2/a/K produziert, indem die Kraftwerke, die Industrie, der Verkehr und die Haushalte als Gesamtheit diesen Ausstoß verursachen (http://www.iea.org/).
Das ist unser Lebensstandard, den wir uns erarbeitet haben und den wir genießen. Gehen Sie davon aus, dass der Rest der Welt diesen Standard auch anstrebt. Oder wollen Sie den ca. 6 Mrd. anderen Menschen verwehren, so zu leben wie Sie?
Deshalb ist gerade das Thema Photovoltaik so prickelnd. Bei dem derzeitigen Strommix produziert man bei der Herstellung 1 kwh elektrischer Leistung 600g CO2. Bei der Herstellung 1 kwh elektrischer Leistung aus Photovoltaik werden nur 100g CO2 produziert. (Arbeitsgemeinschaft DLR/IFEU/WI, Bericht für das BMU) (http://www.erneuerbare-energien.de/) Somit kann jeder Bürger durch den Solarstrom 500g/ CO2/kwhel einsparen.

Als 4-Personen-Haushalt verbrauchen Sie ca. 4.000kwh Strom. Sie können 500g CO2/kwh einsparen, wenn Sie Solarstrom verwenden, d.h. 2 t/a CO2 Ersparnis pro Haushalt. Das ist doch ein Anfang.

Die Leistung einer Solaranlage wird in kwp gemessen. In unseren Breitengraden ist damit eine Stromernte von 1.000kwh/a nicht unwahrscheinlich. Mit 4 kwp, die derzeit etwa € 22.000 kosten, die Sie sagen wir, zu 3/4 fremd finanzieren, können Sie das Dach eines Einfamilienhauses bedecken. Durch das EEG (http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/5982/) kann eine solche Anlage wirtschaftlich betrieben werden.
Ein Single, der ca. 1.300kwh/a Strom braucht, kann sich mit einem Betrag von ca. € 7.000 nahezu emissionsfrei beim Stromverbrauch machen. Und das, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Folgt man der Lernkurventheorie, dass bei Steigerung der Produktion die Kosten pro Einheit fallen, dann werden wir erleben, dass durch den massenhaften Ausbau der Photovoltaik, die Preise in 10 Jahren bei weniger als der Hälfte von heute liegen werden. Noch mal 10 Jahre weiter wird es noch günstiger sein.
So einfach kann Energiewandel sein. Sagen Sie nicht, dass das nicht möglich ist. Wir Deutschen sparen fleißig. Allein 2003 wurden € 151,3 Mrd. gespart (Gesamtgeldvermögen € 3.922 Mrd.) (http://www.bvr.de/public.nsf/index.html?ReadForm)

Diese Kolumne (Folge 4) wurde für das Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer geschrieben.

Ist die weltweite Energieversorgung im Wesentlichen durch erneuerbare Energien möglich?

Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 3)

Wir hören immer wieder das Argument: Energiegewinnung nur durch erneuerbare Energien ist gar nicht möglich, weil die Sonne nicht immer scheint, der Wind nicht immer weht, das Wasser nicht immer fließt usw. Was ist dran an dem scheinbar logischen Argument?

Der Energieverbrauch der Menschheit hat im Jahr 2000 insgesamt 423 ExaJoule (EJ) betragen. Das sind umgerechnet 117.500.000.000.000kwh (1kwh = 3.600kJ)

Laut Brockhaus-Enzyklopädie entspricht die nutzbare Sonneneinstrahlung auf die Erde dem 5.800fachen dieses Weltenergieverbrauchs. Warum soll der Verstand des Menschen nicht ausreichen, die Sonnenenergie mit einem Anteil von nur ca. 0,018% nutzbar zu machen?

Das Hauptproblem ist nicht, dass man genug Energie regenerativ gewinnen kann, sondern wie man es schafft, diese Energie ausreichend verfügbar zu haben. Vieles ist heute noch nicht machbar. Denkt man kurzfristig, lässt man es dabei und zählt auf das Bewährte. Lassen Sie die Phantasie etwas schweifen, selbst wenn diese Vorstellung ihre persönliche Lebensphase überschreitet.

Nehmen wir einfach mal an, dass die UNO sich dazu hinreißen lässt, mit der Energiefrage energischer umzugehen. Ein gut gemeinter Anfang ist das Kyoto-Protokoll (http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/info service/download/pdf/dokumente/kyoto protokoll.pdf).

Kein anderes Thema ist besser zur Globalisierung geeignet für die Staatengemeinschaft der Welt, wie das Energiethema. Unwetter, Überflutungen, Dürren, Veränderungen des Meeresspiegels, Hurrikans, Tsunamis, Wassermangel, Energiemangel: kein Staat der Erde wird dauerhaft von einem dieser Ereignisse verschont bleiben. Selbst wenn es jemanden nicht direkt trifft. Spätestens über den Preis bei Energie wird er die Veränderungen doch zu spüren bekommen.

Die Staaten verpflichten sich z.B. zu Auflagen im Bau, dass die Dächer für Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren zur Verfügung stehen müssen, Fenster und Glasfassaden werden als nanobeschichtete Solarzellen genutzt. Wärmeisolierende Fassadenanstriche reduzieren den Heizungsverbrauch. Erdnahe geothermische Nutzung sorgt für einen hohen Anteil der Haus-wärmeversorgung. Durch Blockheizkraftwerke werden Energie-ströme gekoppelt. Nachwachsende Rohstoffe sorgen als Biodiesel für CO2-neutralen Kraftstoff in Autos. Neben diesen dezentralen Einheiten sorgen großtechnische Geothermie-Kraftwerke im Leistungswert heutiger Kohlekraftwerke für die Grunddeckung. Daneben schaffen Gezeitenkraftwerke und großtechnische Windkraftwerke Unabhängigkeit von Öl, Kohle, Gas und Uran.

Warum stört sich heute jemand daran, dass wir in 50 Jahren vielleicht 90% des Gesamtweltenergieverbrauchs regenerativ herstellen?
In diesem Jahr sind die Energiepreise um 176 €/a gestiegen. Durch das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) sind die Haushalte in Deutschland verpflichtet, gerade einmal 3%, das sind 18 €/a, für die Entwicklung der regenerativen Energien zu bezahlen.
Der Preisanstieg ist im Wesentlichen durch die weltweit ständig steigende Nachfrage nach Energie und die Unwetter verursacht. Wer glaubt, dass diese beiden Faktoren dauerhaft zurückgehen werden? Allein schon deshalb brauchen wir neue Technologien, um die Abhängigkeit unserer Lebensweise von den Produzenten und Lieferanten zu reduzieren.
Diese Kolumne (Folge 3) wird mit freundlicher Unterstützung des Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer gestaltet.

CO2-Emissionen pro Einwohner und Energiewandel


Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 2)

Der „Hunger“ nach Energie und die Wachstumsraten allein von Ländern wie China und Indien machen es erforderlich, der Frage ernsthaft nachzugehen, wie man wenigstens einen erhöhten Ausstoß des klima-schädlichen Gases CO2 in den nächsten 20 Jahren vermeidet.
In der Deklaration von RIO aus dem Jahre 1992 wird in diesem Zusammenhang von der nachhaltigen Entwicklung gesprochen:

Prinzip 3: Das Recht auf Entwicklung muss so wahrgenommen werden, dass die Bedürfnisse heutiger und künftiger Generationen sowohl nach Entwicklung wie nach dem Schutz der Umwelt erfüllt werden.

Prinzip 11: Die Staaten müssen eine wirksame Umweltschutzgesetzgebung erlassen…

Prinzip 25: Frieden, Entwicklung und Umweltschutz hängen voneinander ab und sind unteilbar.

Die Einwohner Europas + USA verursachten im Jahr 2000 bei 757 Mio Einwohnern (Harenberg aktuell 2005) Gesamtemissionen von
10.067 Mio t CO2/a, d.h. 13,30 t CO2/a/K (http://www.iea.org/).

China und Indien mit 2.306 Mio Einwohnern hatten Gesamtemissionen von 3.851 Mio t CO2/a, d.h. 1,67 t CO2/a/K.

Selbst wenn wir in Europa/USA in den nächsten 25-30 Jahren 50% dieser Emissionen reduzieren können, d.h. auf 6,65t CO2/a/K, wird bei nur einer Verdreifachung der Emissionen in China/Indien allein, der weltweite CO2-Ausstoß um ca. 19% zunehmen, wenn der heutige Energiemix Standard bleiben sollte.
Wir wissen, dass wir weltweit einen enormen Bedarf an mehr Energie haben werden. Somit stellt sich nur die Frage, wie wir diesen Bedarf decken werden. Um nachhaltige Entwicklung zu fördern, sollte man wenigstens die Forderungen der EU anerkennen wollen, in den nächsten Jahren den europäischen Energiebedarf erheblich aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Beim Strombedarf z.B. bis 2010 zu 21%.(http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/5890/20073/#4) (http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/kom_anteil_ee_eu.pdf)
Das Wachstumspotential an Arbeitsplätzen kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Denn wenn Europa und insbesondere auch Deutschland Technologieführer in diesen Schlüsseltechnologien sein wird, können wir durch moderne Arbeitsplätze der Zukunft auch bei uns nachhaltige Arbeitsplätze schaffen.
Ökonomisches Denken lässt sich hervorragend mit ökologischen Handlungsweisen verbinden.Durch neue Energietechnologien können sich auch die Entwicklungsländer unabhängiger entfalten. Freier Zugang zu Energie mit bezahlbaren Preisen ist ein wesentliches Element der sozialen Entwicklung in vielen Staaten der Welt.

Ganz aktuell hat der WWF am 04.10.05 eine Studie veröffentlicht (http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/02698/index.html) aus der ersichtlich ist, wo die 30 größten CO2 - Produzenten Europas sind. Ernüchternd ist, dass 9 der 30 größten Umweltverschmutzer aus Deutschland kommen. Eine Detaillandkarte zeigt die Standorte der Kraftwerke und die Emissionswerte.

Diese Kolumne (Folge 2) wird mit freundlicher Unterstützung des Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer gestaltet.

CO2- und Energie- Verbrauch pro Kopf und Jahr

Bürgerprojekt Photovoltaik
(Kolumne Folge 1)

Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung von Remseck haben es ermöglicht, dass auf öffentlichen Dächern Bürgersolaranlagen erstellt werden können. Bürgerinitiativen können daher die Dächer des Gymnsasium Remseck, der Realschule Remseck oder des Dienstleistungszentrums Pattonville mit Photovoltaikanlagen bebauen.

In dieser Kolumne werde ich laufend über die Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Energiewandel sprechen.

Insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und die neuesten Erkenntnisse aus der Studie des Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie über den Einfluss des Menschen auf die sich verändernden Klimadaten, (http://www.ipcc.ch/pub/nonun/IPCC02_WG1_D.pdf) sehe ich es als wichtig an, zu Fragen einer modernen Energie- und Klimapolitik Stellung zu beziehen.
Es ist mittlerweile unstrittig in der Wissenschaft, dass CO2 wesentlich zur Erwärmung der Erdatmosphäre beiträgt.

Der Einzelne fragt sich, welchen Einfluss man selbst darauf hat. Lt. Internationale Energie Agentur [IEA (http://www.iea.org/) -Bericht von 2001] verbraucht

jeder Einwohner in Deutschland 172 GJ Energie pro Jahr.

Das entspricht umgerechnet 47.816 kwh.

Der pro Kopf Verbrauch an CO2 beträgt 10,14 t pro Jahr.

Der Weltdurchschnitt beträgt 2,89 t CO2/a/K.

Wenn man die Wachstumsraten des Energieverbrauchs in Staaten wie China (derzeit 2,40 t CO2/a/K) oder Indien (derzeit 0,92 t CO2/a/K) ansieht, zeigt sich, dass man einem Anwachsen des CO2-Ausstoßes ernsthaft nur begegnen kann, wenn die nachgefragte Energie im Wesentlichen auch auf erneuerbare Energien beruhen wird.

Da es sich um ein Thema der nächsten Jahrzehnte handelt, sollte man von kurzfristigen Denkweisen Abstand nehmen. Es gibt keine gute oder schlechte Energiegewinnungsform. Es gibt aber bessere, modernere, umweltschonendere, Arbeitsplatz schaffende und vor allem nachhaltigere.

Würde heute ernsthaft jemand sagen, dass die Autos vor 40 Jahren bereits gut genug waren? Außer aus Nostalgie gibt sich heute niemand mit dem Autostandard von vor 40 Jahren zufrieden. Der technologische Fortschritt war notwendig und unaufhaltbar. Warum sollte das bei der Energiegewinnung anders sein? Wer hat eigentlich Angst vor dem Energiewandel?

Als Stadt Remseck leisten wir einen aktiven Beitrag zum Energiewandel, indem wir die Dächer der öffentlichen Gebäude für interessierte Bürger zur Verfügung stellen, um Photovoltaikanlagen zu bauen.
Ebenso wollen wir Öffentlichkeitsarbeit leisten, indem wir die Bevölkerung über Fakten wie in diesem Artikel informieren.

Diese Kolumne (Folge 1) wird mit freundlicher Unterstützung des Bürgerprojekt Photovoltaik von Dietmar Helmer gestaltet.

Samstag, Januar 21, 2006

EON Reisen = EO Navigare

EO Navigare (lat., dorthin reisen (mit dem Schiff)) – eine Glosse

Dass Energieriesen auch Bildungsreisen für interessierte reiselustige Bürger anbieten, ist nicht neu. Diese Tätigkeit gehört eigentlich nicht zum Kerngeschäft eines Energieunternehmens, scheint aber hohe Renditen abzuwerfen.
Es ist wichtig, dass mögliche Entscheidungsträger vor Ort sehen, wo das Gas herkommt, das man für seine Gemeinde beziehen möchte. Ganz nach dem Prinzip: „Kaufe nur was du siehst“ – selbst wenn es unsichtbar ist.
Es könnte ja jeder behaupten, dass das Gas von der Plattform kommt. Das muss man genau anschauen. Recht haben die Leute aus Politik und Verwaltung.

Das ist wie mit der Anekdote von der Oma, die mit ihrem 100.000 EUR Sparbuch zur Bank geht und fragt, ob sie das Geld sehen kann. Nur dann könne sie ruhig schlafen, wenn sie weiß, dass das Geld auch wirklich im Tresor der Bank ist. Direkt nach der Auszahlung sagt sie vielen Dank, jetzt bin ich beruhigt und zahlt den Betrag wieder ein.

Ein Kommunalpolitiker muss natürlich den Anfang der Gaspipeline anschauen und prüfen, ob das Gas auch wirklich reinkommt. Auch kann man sicher nicht von einer Vergnügungsreise sprechen, wenn heftige Winde in der Nordsee einem um die Ohren fegen. Die Power-Point-Präsentation und der Fachvortrag sind viel authentischer auf der Gas-Plattform, als daheim im schnöden Rathaussaal.

Dass behauptet wird, dass sich mögliche Entscheidungsträger durch eine solche Bildungsreise in ihren Entscheidungen bei den Lieferverträgen zulasten der Bevölkerung beeinflussen lassen könnten, stimmt doch so nicht.
Recht haben sie, die Leute aus Politik und Verwaltung. Schließlich haben sie keine Ahnung von diesen Preiskalkulationen und können somit auch nicht die richtigen Fragen stellen.
Schließlich sitzen in den Konzernen lauter anständige Kaufleute. Die können rechnen. Zudem fährt man in der Gruppe, da sind die Reisekosten günstiger. Das spart Geld und senkt die Preise – alles klar?

Deshalb schlage ich vor, dass die Energiekonzerne jedem Stromkunden eine Bildungsreise bezahlen, damit diese renitenten Strompreis-erhöhungsverweigerer endlich verstehen, warum es so wichtig und richtig ist, dass die Gaspreise in die Höhe schnellen.

Herzliche Grüße
Ihr Dietmar Helmer

Samstag, Januar 07, 2006

Wieviel Sonne darf's denn sein?

Bürgerprojekt Photovoltaik

Wir hören immer wieder das Argument: Energiegewinnung nur durch erneuerbare Energien ist gar nicht möglich, weil die Sonne nicht immer scheint, der Wind nicht immer weht, das Wasser nicht immer fließt usw. Was ist dran an dem scheinbar logischen Argument?

Der Energieverbrauch der Menschheit hat im Jahr 2000 insgesamt 423 ExaJoule (EJ) betragen. Das sind umgerechnet 117.500.000.000.000kwh (1kwh = 3.600kJ)

Laut Brockhaus-Enzyklopädie entspricht die nutzbare Sonneneinstrahlung auf die Erde dem 5.800fachen dieses Weltenergieverbrauchs. Warum soll der Verstand des Menschen nicht ausreichen, die Sonnenenergie mit einem Anteil von nur ca. 0,018% nutzbar zu machen?

Das Hauptproblem ist nicht, dass man genug Energie regenerativ gewinnen kann, sondern wie man es schafft, diese Energie ausreichend verfügbar zu haben. Vieles ist heute noch nicht machbar. Denkt man kurzfristig, lässt man es dabei und zählt auf das Bewährte. Lassen Sie die Phantasie etwas schweifen, selbst wenn diese Vorstellung ihre persönliche Lebensphase überschreitet.

Nehmen wir einfach mal an, dass die UNO sich dazu hinreißen lässt, mit der Energiefrage energischer umzugehen. Ein gut gemeinter Anfang ist das Kyoto-Protokoll (http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/info service/download/pdf/dokumente/kyoto protokoll.pdf). Kein anderes Thema ist besser geeignet für die Staatengemeinschaft der Welt, wie das Energiethema. Unwetter, Überflutungen, Dürren, Veränderungen des Meeresspiegels, Hurrikans, Tsunamis, Wassermangel, Energiemangel: kein Staat der Erde wird dauerhaft von einem dieser Ereignisse verschont bleiben. Selbst wenn es jemanden nicht direkt trifft. Spätestens über den Preis bei Energie wird er die Veränderungen doch zu spüren bekommen.

Die Staaten verpflichten sich z.B. zu Auflagen im Bau, dass die Dächer für Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren zur Verfügung stehen müssen, Fenster und Glasfassaden werden als nanobeschichtete Solarzellen genutzt. Wärmeisolierende Fassadenanstriche reduzieren den Heizungsverbrauch. Erdnahe geothermische Nutzung sorgt für einen hohen Anteil der Hauswärmeversorgung. Durch Blockheizkraftwerke werden Energie-ströme gekoppelt. Nachwachsende Rohstoffe sorgen als Biodiesel für CO2-neutralen Kraftstoff in Autos. Neben diesen dezentralen Einheiten sorgen großtechnische Geothermie-Kraftwerke im Leistungswert heutiger Kohlekraftwerke für die Grunddeckung. Daneben schaffen Gezeitenkraftwerke und großtechnische Windkraftwerke Unabhängigkeit von Öl, Kohle, Gas und Uran.

Warum stört sich heute jemand daran, dass wir in 50 Jahren vielleicht 90% des Gesamtweltenergieverbrauchs regenerativ herstellen?
In diesem Jahr sind die Energiepreise um 176 €/a gestiegen. Durch das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) sind die Haushalte in Deutschland verpflichtet, gerade einmal 3%, das sind 18 €/a, für die Entwicklung der regenerativen Energien zu bezahlen.
Der Preisanstieg ist im Wesentlichen durch die weltweit ständig steigende Nachfrage nach Energie und die Unwetter verursacht. Wer glaubt, dass diese beiden Faktoren dauerhaft zurückgehen werden? Allein schon deshalb brauchen wir neue Technologien, um die Abhängigkeit unserer Lebensweise von den Produzenten und Lieferanten zu reduzieren.

Sonnige Grüße

Dietmar Helmer

Freitag, Januar 06, 2006

Bürgerprojekte Photovoltaik

Gestalten Sie Zukunft aktiv mit.

Organisieren Sie ein Bürgerprojekt Photovoltaik in Ihrer Heimatstadt. Machen Sie sich unabhängig von den Energiemonopolen.

Nachhaltigkeit in der Energieversorgung auch für die nachfolgenden Generationen ist durch den massiven globalen Ausbau der regenerativen Energien möglich.

Gestalten Sie mit. Bürgerprojekt Solarstrom
Ihr Dietmar Helmer